Wenn die Angst vor der Spritze zu groß ist

Den Besuch beim Zahnarzt verbinden viele Menschen mit Angst und Schmerzen. Es ist für sie schwer erträglich, „quasi ausgeliefert“ im Behandlungsstuhl zu liegen und dass ein anderer Mensch die Macht über ihren Mund und die sich darin befindlichen Zähne hat. Und sie wissen auch genau, dass die Behandlung nicht selten mit Schmerzen verbunden ist – mitunter sogar mit sehr starken Schmerzen. Als Lösung für die Schmerzen bietet der Zahnarzt in der Regel eine Spritze an, um die zu behandelnde Stelle zu betäuben. Aber was tun, wenn die Angst vor der Spritze mindestens genauso groß ist wie die Angst vor der Behandlung selbst? Das muss keine ausweglose Zwickmühle sein, denn inzwischen bieten viele Zahnärzte die Anwendung von Lachgas an. Dabei wird dem Patienten ein Gemisch aus Sauerstoff und Lachgas verabreicht, welches es zu inhalieren gilt. Bereits nach wenigen Atemzügen befindet sich der Patient in einer Art Hypnose oder Rauschzustand, wobei er noch voll aufnahmefähig und ansprechbar ist. Die Vorteile bestehen ganz einfach darin, dass sich diese Lachgas Behandlung stimmungsaufhellend auswirkt und der Patient wesentlich weniger Angst verspürt. Auch das Schmerzempfinden nimmt deutlich ab. Somit kann der Zahnarztbesuch sogar zu einem ganz entspannten Erlebnis werden. Und auch die Angst vor dem nächsten Besuch wird bestimmt nicht mehr allzu groß sein.

So kann der Zahnarztbesuch Spaß machen

Damit die Angst vor dem Zahnarzt erst gar nicht entsteht, empfiehlt es sich, Kinder von klein auf so eng wie möglich mit der Zahnarztpraxis des Vertrauens bekannt zu machen. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Arzt auf das Kind gut eingehen kann und ihm die Untersuchung als etwas Normales vermittelt, das mit möglichst keinen negativen Gefühlen behaftet sein soll. So ist es bei vielen Zahnärzten gang und gäbe, dass das Kind nach der Behandlung ein kleines Geschenk für seine Tapferkeit überreicht bekommt oder sich dieses Geschenk aus einer bestimmten Auswahl an Spielsachen sogar selbst aussuchen darf. So bleibt der Zahnarztbesuch beim Kind noch dauerhaft in guter Erinnerung. Kinder, die von Anfang an sehr ängstlich und nervös sind, können nach Rücksprache Lachgas inhalieren. Dadurch werden sie entspannter und Angst und Schmerzen reduzieren sich auf ein Minimum. Auch nach solch einer Behandlung kann die Zahnarztpraxis in positiver Erinnerung verbleiben. Es ist also wichtig, seinem Kind schon von klein auf die Wichtigkeit des Zahnarztbesuchs nahezubringen und ihm zu zeigen, dass es halb so schlimm ist. So wird das Kind bis zum Erwachsenenalter normalerweise auch weniger Ängste vor dem Zahnarzt entwickeln.

Ist die Anwendung von Lachgas auch in deutschen Praxen gängig?

In den USA und in manchen anderen Ländern gehört die Anwendung von Lachgas als Beruhigungs- oder gar Narkosemittel zum Standard und es ist dort auch für einen Zahnarztbesuch nicht außergewöhnlich, Lachgas verabreicht zu bekommen, um die Angst zu reduzieren und somit eine entspannte Behandlung zu ermöglichen. Auch in Deutschland kommt das Gemisch aus Sauerstoff und Lachgas immer häufiger zur Anwendung. Vor allem Zahnärzte können hier sehr positive Erfolge verzeichnen. Angst-Patienten – ob Kinder oder Erwachsene – werden wesentlich entspannter und verleben den Zahnarztbesuch in einer angenehmen Atmosphäre, sodass die Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch nachhaltig reduziert werden kann. Ob es nun einfach das unangenehme Gefühl beim Anblick des weißen Kittels oder aufgrund des Geruchs der Praxis ist oder ob man große Angst vor der Spritze und den anderen Gerätschaften des Arztes hat – die Inhalation von Lachgas sorgt für eine Art Trancezustand, indem der Patient in ein leichtes und wohliges Gefühl versetzt wird, kaum noch Angst verspürt und das Schmerzempfinden rapide sinkt. Nebenwirkungen sind bei dieser sehr wirkungsvollen Methode nicht bekannt und so sind kaum Bedenken gegen diese Methode vorhanden. Lediglich bei relativ unreinem Lachgas kann es zu Übelkeit oder Erbrechen kommen. Die meisten Zahnärzte bemühen sich jedoch, möglichst reines Lachgas zu verabreichen.